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Astrachan
Astrachan ist eine Stadt an der Wolga in Russland. Als alte Städtenamen sind Etil und İtil bekannt; beide Namen bezeichnen auch die Wolga. Seit dem 13. Jahrhundert von Wolga-Tataren besiedelt, war Astrachan lange Zeit Sitz eines tatarischen Khanates, des Khanat Astrachan. Ab 1554 war es russisch. 1556 ließ Iwan der Schreckliche die Stadt belagern und vollständig niederbrennen. Nach der Eroberung durch den Moskauer Staat wurde die Stadt 1558 als hölzerne Festung an ihrer jetzigen Lage auf einer von Wolgaarmen umflossenen Anhöhe neu aufgebaut. Zar Peter I. ließ ab 1722 eine Admiralität, eine Werft sowie einen Hafen errichten und eine Flotte aufbauen. In Astrachan ist in großem Maße historische Bausubstanz aus den verschiedensten Epochen erhalten.
Bekannte Sehenswürdigkeiten sind der Astrachaner Kreml nebst Mariä-Entschlafens- und Dreifaltigkeits-Kathedrale, der Englische Hof, die Kaufmannshäuser, die zahlreichen Kirchen, sechs Moscheen, die Gemäldegalerie (umfangreiche Sammlung von russischer Kunst), das Heimatkundemuseum, das Chlebnikow-Museum, das Museum des Zweiten Weltkrieges.
In Astrachan existiert ein Theater, ein Konservatorium mit öffentlichen Konzerten – vor allem Orgelkonzerte –, eine Philharmonie und ein Musiktheater. Letzteres wurde in der späten Sowjetzeit errichtet und nie fertiggestellt, trotzdem wird es heute für Theater-, philharmonische, komödiantische und Opernaufführungen benutzt. Ein neues Musiktheater befand sich von 2007 bis 2011 im Bau. Die Baukosten betrugen über eine Milliarde Rubel. Anfänglich als Oper konzipiert, wird es nun voraussichtlich vor allem für Gastspiele benutzt, es soll vor allem Operettenaufführungen stattfinden.
Heute stellt Astrachan eine moderne Industriestadt dar. Seltene Arten von Fischen wie Stör, Hausen; Sterlet und Kaspischer Hering sind hier gefangen und verarbeitet. Darum befinden sich neben der Stadt zahlreiche große und kleine fischverarbeitende Betriebe. Die Stadt Astrachan ist auch ein wichtiger Fluss und Seehafen. Verschiedene Schiffe und schwimmende Bohranlagen baut und repariert man hier. Deswegen hat Astrachan sehr günstigen Umschlagplatz für Fische, Gemüse und Obst, Holz und Getreide, Salz und Erdöl.
Eine bedeutende Rolle im Leben der Stadt spielt der Erdgasverarbeitungskomplex in Axsareisk. Es liefert Erdgas, Erdgaskondensat, Schwefel. Außerdem sind im Astrachaner Gebiet folgende bedeutsame Werke und Betriebe vorhanden: Zuckerwarenfabrik, Netzfabrik, Fleischkombinat, Werk für Kühleinrichtung und andere.
Dank seiner günstigen geographischen Lage hat Astrachan ein Naturschutzgebiet. Es wurde 1919 gegründet und befindet sich im Wolgadelta, in der Mündung ins Kaspische Meer. Es ist auch durch seine wunderschöne Lotosblume, die sogenannte Kaspische Rose, berühmt. Viele Touristen können hier für sich bequeme und passende Erholungsorte finden.